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Titel:
Phosphonate für den Apfelanbau
Autoren:
Dr. Gerd Palm, Petra Kruse
Beschreibung:

In Gewächshausversuchen konnten kurative Behandlungen mit Phosphonaten den Schorfbefall vermindern, das Fungizid Syllit war jedoch wirksamer. Höhere Aufwandmengen konnten die kurative Wirkung nicht steigern. Präventiv angewendet, können Phosphonate den Schorfbefall erheblich reduzieren, Kontaktfungizide waren eindeutig wirksamer. Der Wirkungsgrad konnte durch erhöhte Phosphonat-Aufwandmengen gesteigert werden und wurde dadurch vergleichbar mit Syllit. Durch wiederholte präventive Behandlungen wurde die Wirkung gegen Schorf wesentlich gesteigert. In Freilandversuchen haben die Phosphonate bei wiederholten präventiven Behandlungen in Kombination mit Delan WG eine bessere Wirkung als vergleichbare Anwendungen ausschließlich mit Delan WG.
Wiederholte Anwendungen von Phosphonaten waren in ihrer Wirkung vergleichbar mit Kontaktfungiziden. Lagerschorfinfektionen konnten vermindert werden. Infektionen durch den Apfelmehltau wurden durch Phosphonate wirksam bekämpft, das Vergleichsmittel Topas war in allen Versuchen wirksamer. Eine geringe Nebenwirkung gegen Infektionen der Bitterfäulen an den Früchten ist nicht auszuschließen.
In den Schorf- und Mehltauversuchen konnte eine direkte Wirkung der Phosphonate nachgewiesen werden. Eine Wirkungssteigerung durch wiederholte Behandlungen war möglicherweise auf eine Mobilisierung von pflanzeneigenen Abwehrmechanismen zurückzuführen.
Phosphonate sind als nicht Raubmilben schädigend einzustufen. Nach häufiger Anwendung mit den geprüften Aufwandmengen sind keine Fruchtberostungen zu erwarten. Die jüngsten Apfelblätter weisen nach der wiederholten Anwendung Blattdeformationen auf. Die Symptome sind später nicht mehr sichtbar. Toxikologisch sind die Rückstände der Phosphonate unbedenklich. Rückstände sind analytisch nachweisbar.

Schlagworte:

Apfelschorf, Apfelmehltau, Düngemittel, Fruchtberostung, Fungizide, Lagerfäulen, Lagerschorf, Pflanzenstärkungsmittel, Phosphite, Phosphonate, Phytotoxizität, Raubmilben, Wirkstoffrückstände


Erschienen:
2014
Seite:
77-87