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Titel:
Maßnahmen zur Verhinderung von Lagerschorf bei Äpfeln
Autoren:
Dr. Gerd Palm, Petra Kruse
Beschreibung:

Bei Schorfbefall in Apfelanlagen besteht ein erhöhtes Risiko, dass es in den letzten Wochen vor der Ernte zu einem latenten Befall der Früchte durch sog. Lagerschorf kommt. Die Infektionen finden ausschließlich im Feld statt. Mit zunehmender Lagerdauer und Fruchtreife erhöht sich die Anzahl der Früchte mit Symptomen und deren Befallsstärke. Es kann zu einer Zunahme der Befallssymptome während der Vermarktung und beim Konsumenten kommen. Die Verhinderung von Lagerschorf kann nicht isoliert betrachtet werden, sondern nur in Verbindung mit der Bekämpfung von Fruchtfäulnis. Neben den Captan-Präparaten Malvin WG und Merpan 80 WDG hat sich in den letzten Jahren auch Flint als Mittel zur Bekämpfung von Lagerschorf bewährt. Bellis und Switch mit jeweils zwei Wirkstoffen waren ebenfalls gut wirksam. Es stehen dem Kernobstanbau für die Indikationen pilzliche Lagerfäulen und Schorf (Switch ohne Schorfindikation) für den relevanten Zeitraum wirksame Fungizide zur Verfügung. Die geforderten Spezifikationen einiger Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels hinsichtlich der Begrenzung der Anzahl Wirkstoffe bedürfen einer besonderen Betrachtung. Inwieweit die Strobilurin-Fungizide Bellis und insbesondere Flint mit einem hohen Resistenzrisiko auch in Zukunft wirksam Lagerschorf verhindern können, ist ungewiss. Daher sollte Flint bei vorhandenem Schorfbefall und günstigen Infektionsbedingungen in den letzten drei Wochen vor der Ernte in Kombination mit Frutogard ausgebracht werden. Myco-Sin war ebenfalls gut wirksam. Für den ökologischen Apfelanbau ist die energieaufwändige Heißwasserbehandlung eine sehr wirksame Nacherntemethode zur Verhinderung der Entstehung von Lagerschorf.

Schlagworte:

Apfel, Fungizide, Heißwasser, Lagerschorf, Pflanzenstärkungsmittel, SmartFresh


Erschienen:
2012
Seite:
276-279