Integrierte Betriebsleiterausbildung

Integrierte Betriebsleiterausbildung


In der Ausbildung zum Betriebsleiter geht das ESTEBURG-Obstbauzentrum Jork schon seit Jahren gemeinsam mit den Berufsbildenden Schulen III Stade einen Weg, der in anderen Wirtschaftsbereichen gerade erst entdeckt wird. Bei uns sind die Fachschulausbildung und der Meisterkurs fachlich und zeitlich aufeinander abgestimmt.

Traditionell besuchten die jungen Obstbauern im Anschluss an die Gehilfenprüfung zunächst die Fachschule in Vollzeitform. Danach und nach mindestens einem Praxisjahr folgte ein zweijähriger, berufsbegleitender Vorbereitungskurs auf die Prüfung zum Gärtnermeister, Fachrichtung Obstbau. In der zweijährigen Integrierten Betriebsleiterausbildung laufen Fachschule und Meisterkurs parallel. Beide sind weiterhin selbständige Bildungsangebote, die Inhalte sind aber eng verzahnt.

In der Fachschule werden die Grundlagen des Obstbaues vermittelt. Ziel ist es, Grundlagen für eigenverantwortliche und gut begründete Entscheidungen des Betriebsleiters zu schaffen. Nur ein gut informierter Leiter kann betriebswirtschaftliche Folgen sachgemäß kalkulieren, kann anbietenden Firmen angemessen begegnen und kurzfristige Entwicklungen richtig einschätzen.

Parallel zur Teilzeit-Beschulung in der Fachschule Obstbau findet der Meisterkurs als betriebsorientierter Unterricht statt. Hier unterweisen Mitarbeiter des ESTEBURG-Obstbauzentrums Jork die Teilnehmer in allen Fragen der Produktionstechnik. Mitarbeiter der Außenstelle Stade der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie weitere Referenten decken unter anderem die Themen Vermarktung und Betriebswirtschaft ab. Der Unterricht in der Fachschule wird von Lehrkräften der BBS III Stade am ESTEBURG-Obstbauzentrum Jork erteilt.

Um die betrieblichen Erfordernisse in die Ausbildung einzubinden, findet während der Erntemonate Juli bis Oktober kein Unterricht statt. In den Unterrichtsphasen beschränken sich Fachschule und Meisterkurs auf drei Wochentage, so dass Zeit für die praktische Arbeit im Obstbau bleibt und die Teilnehmer ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

Nach Ende des zweiten Jahres werden sowohl die Prüfung zum „Staatlich geprüften Wirtschafter“ als auch die Meisterprüfung abgelegt. Selbstverständlich kann man auch nur an einem der Angebote teilnehmen, empfohlen wird dies jedoch nicht.

Nicht unterschätzen sollte man den Erfahrungsaustausch mit den anderen Kursteilnehmern und mit den zahlreichen Obstbauern im Gebiet. Dies ist insbesondere für diejenigen Teilnehmer interessant, die in einer Einzellage beheimatet sind, was vielleicht für die Vermarktung, nicht jedoch für den Erfahrungsaustausch hilfreich ist. Unser Bildungsangebot besteht also nicht nur aus der Weiterbildung in der Fachschule Obstbau und im Meisterkurs, sondern bietet einen äußerst lehrreichen und informativen Aufenthalt in unserem Gebiet „Altes Land“ mit seinen besonderen personellen und produktionstechnischen Bedingungen.